Markus Orths

Markus Orths, geboren am 21. 6. 1969 in Viersen, studierte Anglistik, Philosophie und Romanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach dem Referendariat war er ein Jahr lang als Lehrer an einem Gymnasium in Göppingen tätig. Heute lebt er als freier Autor gemeinsam mit seiner Familie in Karlsruhe. Daneben organisiert Orths Schreibwerkstätten, beispielsweise an der Bundesakademie für kulturelle Bildung (Wolfenbüttel). 2017 übernahm er die Paderborner Poetikdozentur; 2018 war er Poetikprofessor an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

*  21. Juni 1969

von Andrea Bartl und Sebastian Zilles

Essay

Im Bereich der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zeichnet sich Markus Orths seit den 2000er Jahren nicht nur durch eine enorme literarische Produktivität aus, sondern ihn charakterisiert vor allem ein großer Einfallsreichtum, weshalb sein Gesamtwerk eine Fülle an verschiedenen Stoffen und Gattungen aufweist: Orths ist nicht nur Erzähler von kurzer Prosa und (u. a. historischen, satirischen und phantastischen) Romanen, sondern auch Kinderbuchautor, Essayist und Verfasser von Hörspielen sowie eines Theaterstücks. Trotz der skizzierten Diversität lässt sich sein Schreiben durch mindestens drei Strukturelemente genauer definieren: Erstens lotet Orths in seinen Werken erzählender Literatur existenzielle menschliche Erfahrungen aus. Die Figuren müssen sich „dem stellen, dem sich alle Menschen irgendwann stellen: dem Leben“, wie es exemplarisch im ,Schauerroman‘ „Die Tarnkappe“ (2011, S.29) heißt. Diese Konfrontation ...